
Ammoniak- und Geruchsemissionen
Die Tierhaltung in der Landwirtschaft ist in den Zentralschweizer Kantonen weit verbreitet. Jedes dritte Schweizer Schwein lebt im Kanton Luzern. Eine Folge dieser Tierhaltung sind Emissionen von Ammoniak sowie unangenehme Gerüche. Beides ist in der Haltung von Tieren wie Schweine, Geflügel oder Rinder unumgänglich. Die Emissionen belasten die Umwelt und das Klima und führen, gerade in besiedelten Gebieten, immer wieder zu Konflikten.
Umwelt Zentralschweiz unterstützt deshalb seit 2021 das Ressourcenprojekt «Reduktion der Ammoniak- und Geruchsemissionen in der Zentralschweiz».
Das Projekt verfolgt zwei übergeordnete Ziele:
Auf Initiative des Projekts wurde zur Entschärfung der Situation unter den Betrieben ein Kodex erarbeitet, wie man Gerüche reduzieren will. Zusätzlich hat das Projektteam gemeinsam mit Fachpersonen alle Betriebe besucht und individuell nach Massnahmen gesucht. Schliesslich wurde für jeden Betrieb ein eigenes Massnahmenset vorgeschlagen. Die Zusammenarbeit mit den Betrieben ist stets kooperativ und zukunftsgerichtet. Je nach Massnahme wurde durch das Projekt ein finanzieller Beitrag gesprochen.
Um Ammoniakemissionen langfristig und wirksam zu reduzieren, setzt das Projekt auf umfassende Massnahmen mit innovativen Optionen. In enger Zusammenarbeit mit der Stallbaubranche wurden Lösungen für Bauten gesucht, die tierfreundlich sind und dennoch einen emissionsarmen Betrieb ermöglichen. Ein grosser Teil der Emissionen entstehen denn im Stall und Laufhof. Im Prozess werden Synergien so gut wie möglich genutzt und intensiver Wissensaustausch wird grossgeschrieben.
Dazu werden für verschiedene Arten von Betrieben in der ganzen Zentralschweiz Musterhöfe eingerichtet, zum Teil auch neue Musterställe gebaut. Sie dienen als Orientierung und Anschauungsbeispiel für die Landwirtschafts- und Stallbaubranche, wie in Zukunft gebaut werden kann, um Ammoniakemissionen so gut wie möglich zu verhindern.
Das Projekt befindet sich derzeit noch in der Aufbauphase. Für die Massnahmen im Bereich Geruch werden weitere Gemeinden gesucht, die mit dem Problem konfrontiert sind und sich vom Projekt helfen lassen möchten. Für die Massnahmen zur Reduktion von Ammoniakemissionen werden in der ganzen Zentralschweiz Landwirtschaftsbetriebe gesucht, die teilnehmen möchten. Die ersten Musterställe werden Anfang 2023 fertiggestellt.
Interessierte Betriebe oder Gemeinden melden sich bei der Projektleitung bei Agrofutura oder beim Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband.
Hier finden Sie Merkblätter und Arbeitshilfen zum Thema Landwirtschaft