Eine Kuh steht auf einer Weide und frisst Gras.

Verunreinigungen sind eine grosse Gefahr für Gewässer und das Grundwasser. Auch Schadstoffe aus der Landwirtschaft stellen ein Risiko für ober- und unterirdische Gewässer dar.

Deshalb werden die Landwirtschaftsbetriebe im Rahmen der Grundkontrolle für den ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) regelmässig überprüft. Für diese Prüfung haben die Vorsteher der Umweltschutzämter der Schweiz (KVU) eine Liste mit 13 Kontrollpunkten erarbeitet.

Diese Liste ist für Landwirtschaftsbetriebe als Selbstcheck verfügbar. So gelingt ein effektiver Gewässerschutz – und unangenehme Ergebnisse bei den Kontrollen werden vermieden. Die Hofkontrollen führt eine unabhängige Organisation durch. Stellt diese Mängel fest, so hält sie diese in einem Rapport fest. Die Betriebe haben in der Folge zwischen einem und zwölf Monate Zeit, die Unzulänglichkeiten zu beheben – je nach dem, wie umfangreich sich die Sanierungsmassnahme darstellt.

Die Betriebe können den Nachweis ihrer Massnahmen per Foto erbringen. Sollten sie die Frist jedoch verstreichen lassen, so verfügt die kantonale Behörde selbst über die Behebung der Mängel. Dem Betrieb können in dem Fall ausserdem die Direktzahlungen gekürzt werden.

Kontrolle vom Miststock bis zu den Schachtdeckeln

 Die Kontrolle umfasst dabei drei Bereiche:

  1. Bauliche Massnahmen
    Besonders gross ist die Gefahr von Verunreinigungen bei der Lagerung von Mist und Gülle. Sind nämlich Silos oder Güllelager undicht und läuft verschmutztes Wasser aus. So gelangt es in umliegende Gewässer oder versickert ins Grundwasser. Deshalb müssen diese Anlagen baulich in einwandfreiem Zustand gehalten werden.
    Befindet sich ausserdem ein Miststock auf einem Feld, muss er gut abgedeckt sein und mindestens zehn Meter vom nächsten Gewässer entfernt liegen.
  2. Pflanzenschutz- und Treibstoffe
    Auch müssen die Lager in gutem Zustand sein – denn diese Stoffe schaden einerseits den Organismen in Gewässern, andererseits sind sie auch für Menschen ungesund, wenn sie ins Grundwasser gelangen.
    Zudem muss der Betankungsplatz für Maschinen, Spritz- und Sprühgeräte baulich intakt sein. Schon einzelne Risse oder Schäden im Asphalt können dazu führen, dass Überreste der Schadstoffe beim nächsten Regenschauer in den Boden gelangen, wo sie versickern.
  3. Weitere diffuse Eintragsquellen
    Weiter kontrollieren die verantwortlichen Behörden bei Nutztierhöfen auch den Zustand von Weiden. Stehen Nutztiere lange an einem Ort – beispielsweise an der Wasserstelle – kommt es vor, dass der Boden morastig wird. Düngstoffe versickern an diesen Stellen direkt. Deshalb müssen diese ausgezäunt werden.

 

Zuletzt werden Schächte kontrolliert, welche Wasser direkt in die Gewässer leiten. Gerade weil dieser Abfluss unmittelbar in Bäche, Flüsse oder Kanalisationssysteme läuft, müssen diese korrekt abgedeckt sein.

Gewässerschutz in der Landwirtschaft

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