Asiatische Hornisse (Vespa velutina). Bild: Dietemann Agroscope ZBF/CRA

Die aus dem asiatischen Raum stammende Hornisse breitet sich in Europa und in der Schweiz rasch aus. Die Verbreitung hierzulande nahm ihren Anfang im Jahr 2017 in der Romandie, seit 2024 ist die Asiatische Hornisse auch in den Zentralschweizer Kantonen Luzern, Schwyz und Zug präsent. Die restliche Zentralschweiz dürfte ebenfalls bald betroffen sein. Die Gründe für die Ausbreitung dieser gebietsfremden Art liegen im globalen Handel und im Reiseverkehr, die Klimaerwärmung und das Fehlen natürlicher Feinde begünstigen diese Entwicklung zusätzlich.

Gefahr für einheimische Bestäuberinsekten

Problematisch ist das Vorkommen der Asiatischen Hornisse vor allem deshalb, weil sie verschiedene Insekten und in der Folge auch die Biodiversität bedroht. Sie macht unter anderem Jagd auf Wildbienen, Wespen und zu einem erheblichen Teil auch auf Honigbienen. Im Extremfall kann sie durch ihre Beutejagd ganze Bienenstöcke vernichten. Immerhin ist bekannt, dass gesunde Bienenvölker mit der Präsenz der Asiatischen Hornisse besser umgehen können.

Auch für die Landwirtschaft stellt das Tier ein wachsendes Problem dar. Eine beeinträchtige Bestäubung von Nutzpflanzen kann Ernteerträge verringern, ausserdem kann die Asiatische Hornisse reifes Obst wie Weintrauben anfressen. Für Menschen ist die Asiatische Hornisse nach aktuellem Wissensstand nicht gefährlicher als die einheimische Hornisse. Mehrere Stiche einer Hornisse können riskant sein.

So erkennt man die Asiatische Hornisse

  • Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist am dunklen Hinterleib mit feinen gelben Streifen und den gelben Beinspitzen zu erkennen.
  • Sie ist etwas kleiner als die hier heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro).
  • Im Flug wirkt die Asiatische Hornisse überwiegend schwarz, die Europäische Hornisse hingegen deutlich rot-braun.

Ein weiteres Erkennungsmerkmal sind die Nester. Eine Asiatische Hornissenkönigin baut im Frühling ein Primärnest und zieht im Verlauf des Sommers mit ihrem Volk in ein grösseres Sekundärnest um.

  • Im Frühling: kleine Nester an geschützten Orten (z. B. unter Vordächern)
  • Ab Sommer: grosse Nester hoch oben in Baumkronen
  • Typisch sind birnenförmige Nester mit seitlichem Flugloch

Nest einer asiatischen Hornisse

Helfen Sie mit, die Ausbreitung zu verhindern!

Die Behörden sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse einzudämmen. Wenn Sie eine verdächtige Hornisse sichten, melden Sie den Fund inklusive Foto unter www.asiatischehornisse.ch.

Die Schweizer Meldeplattform führt im Auftrag des Bundesamts für Umwelt BAFU ein nationales Überwachungsprogramm zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse in der Schweiz. Populationen werden systematisch überwacht und die Bevölkerung bei Bedarf über Bekämpfungsmassnahmen informiert.

Achtung: Es wird davon abgeraten, Fallen aufzustellen, weil diese auch viele andere Tiere fangen. Alle einheimischen Hornissen sind schützenswert! Sie sind wertvoll für die Bestäubung, sind Räuber von Fliegen und Spinnen, mit denen sie ihre Larven füttern, und dienen verschiedenen Vogelarten als Nahrung.

Fund melden!

Fotografieren oder filmen Sie die Hornisse und melden Sie den Fund inkl. Angaben zu Ort und Datum. Sie werden über die genaue Artbestimmung benachrichtigt.

Asiatische Hornisse melden

Bekämpfung erfolgt durch Fachpersonen

Bei einem bestätigten Verdachtsfall muss das Nest schnellstmöglich gefunden und – wenn möglich und sinnvoll – fachgerecht bekämpft werden. Die Nestsuche sowie die Bekämpfung der Nester ist nicht einfach, es braucht dafür ausgebildete Fachleute.

Trotz intensiver Bekämpfungsmassnahmen wird die Asiatische Hornisse nicht vollständig ausgerottet werden können. Das Ziel ist, die Ausbreitung dieser invasiven Art zu verlangsamen, solange sie noch relativ selten ist. So bleibt mehr Zeit, um wirksame Massnahmen zu ergreifen und sich auf die neue Art einzustellen. Die Bekämpfung der Primärnester gilt aktuell als wirksamste Methode, um dieses Ziel zu erreichen.