
Food Save: Gastronomiebetriebe reduzieren Lebensmittelabfälle um ein Drittel
13.10.2025In der Schweiz werden jedes Jahr rund 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel entlang der gesamten Wertschöpfungskette entsorgt. Das belastet das Klima, die Umwelt und schlussendlich auch die Wirtschaft und das Portemonnaie. Umwelt Zentralschweiz engagiert sich deshalb gegen Lebensmittelverschwendung.
Rund ein Zehntel der Lebensmittelverschwendung fällt in der Gastronomie an. Gemeinsam mit dem Verein «United against Waste» (UAW) wurde in der Zentralschweiz im März 2024 deshalb das Projekt «Food Save» lanciert. Gastronomiebetriebe werden dabei von Fachpersonen geschult und begleitet, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Im Kanton Luzern lief das Projekt von 2022 bis 2023.
Kickoff des Projekts Food Save Zentralschweiz war im März 2024, Projektabschluss ist voraussichtlich Mitte 2026. Im Rahmen des Projekts führen Fachpersonen die teilnehmenden Gastronomiebetriebe – von Restaurants, über Kantinen bis Catering – ins Food Save-Management ein. Für jeden Betrieb werden individuelle Lösungen entwickelt und die nötigen Instrumente wie eine Waste Tracker-App zur Verfügung gestellt.
Food Waste erfolgreich reduzieren bedeutet für die Betriebe bares Geld in die Kasse. Ein grosser Teil der Grundfinanzierung des Projekts wird von Umwelt Zentralschweiz und United Against Waste übernommen. Der Selbstkostenbeitrag für die Betriebe variiert je nach Betriebstyp und liegt zwischen 1500 und 4000 Franken.
Gastronomiebetriebe aus den Kantonen Nidwalden, Obwalden, Zug und Schwyz machen bei dieser Projektrunde mit.
«Damit Essbares nicht im Abfall landet, braucht es auch die Gäste»: Spannender Einblick in das Projekt Food Save Zentralschweiz im Boten der Urschweiz. Der Bote war im Tierpark Goldau im Restaurant Grüne Gans zu Besuch und schreibt:
«Der Mittagsansturm in der «Grünen Gans» ist durch, die meisten der kleinen und grossen Tierfreunde sind wieder im Park unterwegs. In der Restaurantküche wurden deren Spuren auf den Tellern während eines Monats erhoben, genauer gesagt gewogen. Aber nicht nur diese. Sämtliche Abfälle wurden in der Küche in transparenten Behältern gesammelt, sortiert und registriert. Sind Gemüse, Fleisch, Eier und Co. abgelaufen, verdorben, verkocht, verbrannt oder als Rüstabfälle oder Tellerreste in den Abfall geworfen worden? Der Tierpark Goldau durchläuft das Food-Save-Management.»
Reportage im «Boten der Urschweiz»
Im Kanton Luzern lief das Projekt von 2022 bis 2023 erfolgreich: Bis zu 50 Prozent konnte der Food Waste in einigen Betrieben reduziert werden, durchschnittlich um 35 Prozent. Dieser Erfolg war mitentscheidend für die spätere Ausweitung des Projekts auf die ganze Zentralschweiz.
Um auch die langfristigen Erfolge zu untersuchen, wurden im Kanton Luzern statt der üblichen zwei gleich drei Messperioden durchgeführt. Das Fazit: Dranbleiben lohnt sich. Die dritte Messung 2025 bestätigte eine weitere Reduktion der Lebensmittelabfälle. Insgesamt haben die Betriebe ihre Lebensmittelabfälle pro Gast von 2022 bis 2025 um fast ein Drittel reduziert. Hochgerechnet auf ein Jahr sind das über 52 Tonnen weniger Food Waste – so viel wie die jährlichen Abfälle von rund 260 Vierpersonenhaushalten – und eine Einsparung von etwa 129 Tonnen CO₂. Durch den ressourcenschonenden Umgang mit Lebensmitteln sanken die Warenkosten der Betriebe um rund 26 Prozent.