
Rauchpartikel aus Kanada: Luftqualität stark beeinträchtigt
11.06.2025Das Luftmessnetz in-Luft erfasst die Luftqualität in der Zentralschweiz an neun Standorten – mit automatischen Messstationen in hoher zeitlicher Auflösung. Dieses Messnetz wird ergänzt durch zusätzliche Messsysteme, die räumlich und zeitlich flexibel eingesetzt werden können. Modellrechnungen vertiefen die bei der Messung gewonnenen Erkenntnisse. Die erhobenen Daten geben Auskunft über verschiedene Faktoren der Luftqualität, wie etwa die aktuelle Feinstaub-, Russ- oder Stickstoffdioxidbelastung, Ozonwerte oder die Lufttemperatur. Zusammengefasst werden die Erkenntnisse mit dem Kurzzeit-Belastungs-Index (KBI). Dank der Farbskala können die angezeigten Messwerte ganz einfach interpretiert werden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt neu tiefere Grenzwerte für Luftschadstoffe als bisher, dies aufgrund neuer Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Konsequenzen.
Luftbelastung ist eine der grössten Gefährdungen für die menschliche Gesundheit. Die in der Schweiz derzeit festgelegten Immissionsgrenzwerte entsprechen weitgehend den Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2005. Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse ist die WHO zum Schluss gekommen, dass die Luftschadstoffe gesundheitsgefährdender sind als bisher angenommen. Die Organisation empfiehlt deshalb eine Senkung der Grenzwerte.
Die von der WHO neu als unbedenklich eingestuften Schadstoffkonzentrationen werden in der Schweiz aktuell somit grossflächig überschritten. Die Eidgenössische Kommission für Lufthygiene (EKL) empfiehlt deshalb, die Schweizer Grenzwerte entsprechend der WHO-Empfehlung zu senken und die Luftreinhalteverordnung (LRV) anzupassen. Dies erfordert einen politischen Prozess. Eine Übernahme der neuen WHO-Richtwerte wird im Jahr 2028 erwartet.
Die überkantonale Arbeitsgruppe in-luft zeigt in einem Bericht, wie die Luftbelastung die Bevölkerung in der Zentralschweiz betrifft.
Die Jahresberichte von in-luft geben einen Überblick über die Entwicklung der Luftbelastung in der Schweiz seit Anfang der Neunziger Jahre und fassen die Situation des jeweils letzten Jahres in der Zentralschweiz zusammen.
Während bei den meisten Schadstoffen die Belastungen in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgingen, stellen die Belastungen mit Stickstoffdioxid, lungengängigem Feinstaub und Ozon hingegen auch heute noch ein Problem dar. Zu den bedeutenden Luftschadstoffen, für die in der Luftreinhalteverordnung (LRV) keine Immissionsgrenzwerte existieren, zählen Ammoniak (NH3) und Russ. Per Umweltschutzgesetz sowie per LRV sind die Kantone verpflichtet, den Stand und die Entwicklung der Luftverunreinigung auf ihrem Gebiet zu überwachen, das Ausmass der Immissionen zu ermitteln, die Öffentlichkeit darüber zu informieren und den Erfolg von Massnahmen zu prüfen.
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